Umfassungsmauer
© Roland Gröber 2016-2023

Die Umfassungsmauer

Am Pfitscher Sattel fallen zunächst die Mauerreste auf. Von etwas höherer Warte sind zwei Kammern in der Ecke einer Umfassungsmauer erkennbar. Ein großer Block teilt die Kammern. Durch Überlagerung des Bildes mit einem vermessenen Plan ist die Umfassungsmauer als ein unregelmäßiges Fünfeck zu erkennen. Das Fünfeck lässt sich durch mehrere rechtwinkelige pythagoreische Dreiecke konstruieren, wenn die Maße in mega- lithischen Ellen angegeben werden. Eine 30-fache Verfeinerung des Maßstabs in de Eckpunkten verdeutlicht, die Ge- nauigkeit der Konstruktion. Die Darstellung zeigt auch die sorgfältige Vermessung durch Aribert Egen. Nach Alexander Thom, einem englischen Archäoastronomen, deuten die Art der Konstruktion und die Maße auf die Megalithkultur hin. Die Hauptachse der Anlage zeigt fast genau nach Osten auf den Aufgangspunkt des Procyon im kleinen Hund. Damit ist ein erster astronomischer Hinweis gegeben. Im südlichen Bereich der Mauer sind zwei Steinkreise sichtbar. Der linke Kreis liegt außerhalb an der Mauer (Durchmesser innen 8 und außen 10 megalithische Ellen) und ist durch einen Bergsturz gestört. Im Zentrum des Kreises ist eine einzelne Schale. Der rechte ellipsenförmige Steinkreis liegt innerhalb der Umfassungsmauer und enthält fünf, z.T. reichhaltige Schalensteine, darunter die optisch schönste Sonnenplatte.
Erhaltung der Mauer Die aus Felsplatten erstellte Mauer ist im nördlichen Bereich noch gut erhalten, im südlichen Bereich durch einen Bergsturz stark gestört. Frühe Anwesenheit Die nähere Umgebung bietet Hinweise für eine sehr frühe An- wesenheit von Menschen am Sattel. Ein mittelsteinzeitlicher Jägerrastplatz nahe der "Ober- kaser" (ca. 5. Jahrtausend v. Chr.) und ein urzeitlicher Brand- opferplatz neben der Archivplatte um 1200 v.Chr. sind archäolo- gisch dokumentiert. Kritische Stimmen Es gibt auch kritische Stimmen, die die Anlage als neuzeitliche Hirtenhütten und Viehpferche interpretieren. Man kann nicht ausschließen, dass an der Mauer immer wie- der auch künstliche oder auch natürliche Veränderungen ent- standen sind. Die vorgestellte Konstruktion mit den pythagore- ischen Dreiecken ist jedoch ein starkes Indiz für ein hohes Alter. Auf der Archiv- und Kultplatte ist ein Längenkomparator mit zwei mehalithischen Ellen fixiert,
Umfassungsmauer mit zwei Kammern (oben) und zwei kreisförmigen Gebilden mit unklarer Bedeutung.
Roland Gröber
Letzte Aktualisierung: 29.12.2023